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Bergfreund Benjamin: Super geeignet für erste Felsklettertouren in den hohen Bergen

Wir waren im Juli 2023 für 5 Tage mit 4 Freunden zum Klettern in der Hütte.

In diesem Jahr hatten wir Hamburger Klettertruppe für unsere jährliche Kletterwoche in den Alpen nach einer Hütte in einem möglichst sicheren Gebiet mit wenig Steinschlag und gut gesicherten Mehrseillängentouren gesucht, die aber schon oberhalb der Baumgrenze liegen und am Ende schöne Ausblicke ermöglichen.

Das Wetter passte. Die Touren boten genau das, was wir suchten und wir hatten eine fantastische Woche. 

Lage / Zu- und Abstieg:

Die Hütte ist mit dem Bus Lech bis Station Spullersee und dann noch einmal in 35-45 min Fußmarsch mit Rucksack vergleichsweise einfach zu erreichen. 

Wichtig: Der Bus, mit dem man von Lech startet, kostet pro Tag, den man ihn nutzen möchte, 20 EUR pro Person. Wenn man an einem anderen Tag auch wieder zurückfahren will, zahlt man das noch mal. Das fanden wir doch recht heftig. Mindestens für den Abstieg ist die ca. 3 Stunden lange Wanderung zurück nach Lech auch an herrlichen Wasserfällen vorbei deutlich schöner und günstiger. Da man auch zum Bus laufen muss, Wartezeiten und 20 min Fahrt einkalkulieren muss, braucht man zu Fuß auch nicht so viel länger.

Ein Fahrweg zur Hütte sorgt dafür, dass diese gut bewirtschaftet werden kann – aber auch eine Unzahl an E-Bike-Fahrern vor allem zu den Tagesgästen gehören. Wer also Abgeschiedenheit sucht, sollte sich ggf. etwas anderes suchen. 
Großartig ist der von fantastischen Bergen umgebene Spullersee zu Füßen der Hütte (20 Min Weg), der erstaunlich warm war und auch super zum Schwimmen geeignet ist. Sehr beeindruckend waren die vielen Murmeltiere, die dort überall zu hören und oft auch zu sehen sind. Daneben fanden wir auch mal eine Kreuzotter, die sich sonnte, oder ein Adler rauschte einmal 3 Meter über unseren Köpfen entlang. Besonders in der Umgebung der Hütte ist auch die enorme Blütenpracht, die wir in den Alpen so bisher nur extrem selten sehen konnten. 

Die Hütte

Wir waren nach der Woche sehr zufrieden, wurden von Thomas und seinem Team super versorgt. Toll war, wie gut die Leute miteinander umgegangen sind und die Arbeit auf der Hütte gut bewältigt hatten. Respektlosen Gästen wurde ihr unmögliches Verhalten auch mutig und zurecht gespiegelt. Sehr sympathisch.

Das Essen war abwechslungsreich, lecker und ausreichend. Zimmer und Anlagen, gepflegt, sauber und topp in Schuss, oder wenn

nach einem Wolkenbruch mal die Wasseranlage einen Schaden hatte, war der nach einem halben Tag repariert. Für wen es wichtig ist: Man hat vor der Hütte recht guten Mobildatenempfang, tw. auch in der Hütte. W-Lan gibt es keins.

Kalte Duschen sind gratis immer verfügbar. Warmes Wasser, wie überall, gegen Duschmarken. Toll ist der neue großzügige Seminarraum.

Klettermöglichkeiten

Die neuen Kletterführer vom Panicoverlag für die Lechtaler Alpen sind solide und eine ordentliche Grundlage, der auf dem aktuellen Stand ist. 

Wir haben uns aber für die langen Touren an der Rogalspitze auch die in der Hütte aushängenden Topos fotografiert, die an manchen Stellen die besseren Darstellungen hatten.

Die verschiedenen Klettergärten auf dem Weg zur Hütte vom Spullersee (Spullerplatten) und oberhalb der Hütte (Bellavista) bieten mehr als genug Touren für eine Woche, wenn man gern im 4 bis 6. Grad unterwegs ist. Für diese Klettergartentouren braucht man keine Keile etc. Manchmal sind aber die Hakenabstände, vor allem in den 4er Touren etwas weiter und wenn man das Klettern an Sinterrillen nicht gewohnt ist, kommen da auch mal sehr kräftige ungewohnte Züge. Anderseits sind manche 7- Touren erstaunlich gut machbar, wenn man auch mal auf Reibung oder an sehr kleinen Kanten starten kann. 

Der Fels ist bis auf Ausnahmen großartig kompakt und sehr griffig. Abgespeckte Stellen haben wir noch nicht entdeckt.

Zur Roggalspitze. Ein Traum von Gipfel mit vielen sehr schönen Touren. Vor allem die neuen Routen im Westwandvorbau sind meist top eingebohrt, Im oberen Teil der Roggalspitze werden die Haken auch noch mal dünn, es gibt häufiger nur die alten Normalhaken und man braucht eine stabile Psyche, dazu einen Satz Keile und Friends. Zu den Kletterführern hier siehe oben. 

Aber: den Gipfel muss man unbedingt machen, nicht unbedingt die so berühmte Nordkante, wo doch häufig, besonders am WE, angestanden wird und man dann ggf. noch Steine der Seilschaften von oben abbekommt. Gab da schon Unfälle. Die anderen Touren sind auch Traumrouten und oft deutlich besser gesichert.

Wetterapp:

Für diese Region ist die Schweizer MeteoSwiss-App sehr zu empfehlen, die oft deutlich genauere Daten als die Konkurrenz hat. Man kann zwar keine Orte von Österreich angeben, aber man sieht seinen Standort und kann mit interaktiven Wetterkarten dann sehr gut die Prognosen ablesen.

Kurz: Absolute Empfehlung, Wir kommen garantiert wieder.

Fotos von Benjamin

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